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Ich kann alles ein bisschen, nichts so richtig. Zwischen Schuhen, Büchern und DVDs stapeln sich leere Kaffeebecher, die ich beim nächsten Gang zur Mülltonne entsorgen will. Ich blogge, weil ich sonst die Wiederholung von "Sex and the City" schauen würde.

Ostern ...

Man darf also nicht tanzen ... Nun gut, dann schreibe ich eben.
Frohe Ostern euch allen!

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Autoren und solche, die es sein wollen ...

Vielleicht kennen das einige der Leser hier ja aus eigener Erfahrung. Man erwähnt "Ich bin Autorin." und sofort nicken 70% der Gesprächspartner wissend und antworten: "Ja, ich auch. Habe zwar noch nichts geschrieben, aber schon vier Bücher angefangen."


Ich lebe für gewöhnlich ja nach dem Motto "Jeder Mensch hat etwas zu erzählen/schreiben." deswegen sind für mich auch die Tagebuchschreiber Autoren. Wir alle schreiben und wenn es nur der Einkaufszettel sein mag. Wir geben uns Mühe die richtigen Worte auf einer Geburtstagskarte zu finden, den Brief zum Mixtape emotional zu verfassen und die Erinnerungen auf den Post-Its so zu beschreiben, dass wir es nicht sofort vergessen. Sind wir Autoren? Ja. Aber die Frage ist doch: in welche Kategorie fallen wir.
Hobbyautoren? Bestsellerautoren? Einkaufslistenautoren?

Man unterstellt uns gerne wir wären arrogant, künstlerisch und verträumt. Ja, mag sein, aber ist das schlimm? Ich kenne auch Automechaniker auf die das zutrifft. Nun habe ich, dank meiner Zeit bei Twitter, viele Kollegen kennen gelernt und wenn ich in dieser Runde erwähne "Ich bin Autorin." weiß ich, die meisten fühlen mit mir, wissen wie es ist nachts um 3 Uhr aufzuwachen und Papier und Bleistift zu suchen, weil sonst die Idee für den potentiellen Bestseller am Morgen schon wieder verschwunden ist. Sie kennen die Blicke der Bekannten, die hämische Witze über das letzte Manuskript machen, die dicke Haut die man sich anlegen muss. Woher? Weil auch sie alle schon in dieser Situation waren. Von der Idee zum Buch ist es ein langer und manchmal einsamer Weg, aber wir gehen ihn eben doch bis zum Schluss. Und genau das macht, meiner Meinung nach, einen Autoren aus. Wenn man sich wirklich bis zur letzten Seite (die wunderbare Danksagung!) gequält hat. Nicht, weil man dann bezahlt wird, nicht weil man dann benotet wird ... sondern einfach, weil die Geschichte erzählt werden muss, weil die Figuren gehört werden müssen.

Ich freue mich wirklich sehr so viele Kollegen über die Zwitscherei getroffen zu haben. Auch wenn einige nur Tagebuchautoren sein mögen, es tut gut zu lesen und sehen: wir sitzen alle im gleichen Boot, geschnitzt aus Worten, die wir unseren Charakteren in den Mund legen, und rudern alle in die eine Richtung: zum Bestseller!

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PsychoBitch oder trauriges Mädchen?

Man stelle sich folgende, fiktive Situation vor ...

Eine SMS von einer unbekannten Nummer erreicht meinen Ex-Freund. Ein Anruf in Abwesenheit. Unterdrückte Nummern auf dem Display bei mir daheim. Soweit so gut. Nichts ungewöhnliches, vielleicht eine ungünstige Einstellung im Handy des Anrufers. Aber wenn man sich die Mühe macht und mal nachfragt, dann werden Namen genannt die uns fremd sind. Melanie? Kenne ich nicht. Der Ex hat einen Verdacht. Doch doch, ganz sicher, wir wären Freunde seit Jahren. Sind wir? Ich meine nicht. Mein Ex erfragt bei der einzigen Melanie die er kennt, ob sie eine neue Nummer hat und augenblicklich mit ihm im SMS-Kontakt steht. Tut sie nicht.
Aber wir wären doch Freunde - offenbar seit Jahren - behauptet die Person hinter den fremden SMSen, die sich inzwischen zahlreich ansammeln. Sind wir? Ich ahne bereits, jemand lügt. Ich werde Recht behalten, denn auf die Nachfrage ob sie die Melanie Soundso wäre, bekommen wir eine bestätigende Antwort: Genau DIE Melanie wäre sie. Zu dumm nur, besagte Melanie telefoniert mit uns und belächelt die dreiste Lüge. Aha. Ein Stalker. Und da sich in meinem Leben wenig ereignet das wirklich wert wäre einen Stalker auf den Plan zu rufen, gehe ich die wenigen Menschen durch, die einen Grund hätten mich nicht zu mögen. Auf der Pole Position? Die Ex meines Ex. Wieso? Weil sie nicht alle Latten am Zaun hat - und das ist freundlich ausgedrückt. Offenbar muss mein Ex sowas wie die Liebe ihres Lebens gewesen sein, sonst würde sie doch kaum auch noch so lange Zeit nach der Trennung an ihm hängen, ihn nicht loslassen und gerade krankhaft recherchieren.
Was ich, als Nebenfigur dieser kurzlebigen und öden Beziehung, damit zu tun haben soll? Nun, es ist mir schleierhaft. Die SMSen kommen allerdings weiter in kurzen Abständen und mein Ex verliert bald die Lust auf dieses kindergartenreife Spiel. Wir lassen sie wissen, dass die Lüge aufgeflogen ist und es kindisch ist, sich mit 32 (!) so zu benehmen. Aber sie scheint nicht anders zu können. Auch in anderen Blogs, die ich mit Artikeln zu Unterhaltung befüttere, tauchen kryptische Kommentare auf. Wieder eine erfundene Identität? Zuzutrauen ist es ihr.

Da kommt die Frage auf ... was für Menschen sind das? Die nicht loslassen können, die sich mit ihrem Leben und ihren Beziehungen im Kreis drehen? Traurige Menschen, soviel steht fest. Aber wieso werden wir in eine solche Farce gezerrt? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil wir Autoren immer Stoff für Romane, Kurzgeschichten, Blogeinträge und ähnliches brauchen.

Ein Bestseller tut sich plötzlich auf. Junge Autorin von Ex-Freundin des Ex verfolgt. Eifersüchtig auf den Erfolg? Das Aussehen? Den Humor? Die Liste scheint lang und man wird bis zur letzten Seite des Romans warten müssen um zu erfahren welcher kranke Gedanke die Psychobraut dazu getrieben hat. Übrigens läuft das Casting für die Rolle (Filmrechte sind gute Geldquellen) bereits auf hohen Touren. Eine Autorenkollegin trainiert bereits hart für die Rolle, hat einen Trainingsplan erstellt: " Habe Übungsplan erstellt: a) 1h reglos im See liegen b) Irren Blick aufsetzen c) Nervnachbarn zerstückeln und einfrieren" Den Recall-Zettel für die nächste Runde hat sie auf jeden Fall in der Tasche ;) Mehr von hier gibt es auf ihrem wunderbaren Blog Gedankenflitzer.
Entschuldigt den Autorenhumor. Vielleicht versteht das nicht jeder, aber wir kreativen Schreiberlinge sehen in vielen Momenten des Lebens eine Inspiration für eine Geschichte. Und sei sie noch so kurz, 140 Zeichen eines Twitter-Posts. Und so wird auch die Ex vom Ex eines Tages irgendwie in einer Geschichte wieder auftauchen. Vielleicht als PsychoBitch. Vielleicht aber auch als das traurige kleine Mädchen, das sie ist und versucht durch genau solche hilflosen und realitätsfremden Aktionen zu überspielen. Zuerst war ich ernsthaft wütend, weil sie versucht hat sich in die Privatsphäre meines Ex-Freundes und mir zu drängen. Eine Position auf die sie kein Recht mehr hat und es sich doch noch heimlich zu wünschen scheint. Fast will man stolz sein, weil man offensichtlich doch interessanter ist, als man immer angenommen hat. Aber dann kam doch nur Mitleid. Eines Tages wird auch sie einsehen, dass diese Aktionen sie kein Stück weiter gebracht haben - es sei denn eine Rolle in einem meiner Roman ist das erklärte Ziel. Das wäre dann natürlich ein cleverer Schachzug gewesen. Ich fühle mich geehrt.

Inzwischen werden die Anrufe und SMS weniger. Vielleicht bleiben sie eines Tages ganz aus. Und hoffentlich ende ich nicht zerstückelt in einer Tiefkühltruhe in Frankfurt-Eschborn ...
In diesem Sinne: fröhliches Stalken euch allen ...

Wäre eine solche reale Situation nicht befremdlich? Irgendwie ist sie das ja schon in der Fiktion.

Wer sich von diesem Blogeintrag angesprochen fühlt irrt sich. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und selbstverständlich nicht beabsichtig.

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Wo schreiben Sie am liebsten und zu welcher Tageszeit ist Ihre beste Schreibzeit? Benutzen Sie den Computer oder Stift und Papier?

Nachdem ich die Blog-Challenge sträflich vernachlässigt habe, hier jetzt aber doch wieder eine Frage aus der Rubrik: 30 Tage über das Schreiben schreiben. Für uns Autoren doch eigentlich ein Freifahrtschein sich mal selbst wieder etwas zu wichtig zu nehmen. Hier aber nun die Frage zu Tag 6: Wo schreiben Sie am liebsten und zu welcher Tageszeit ist Ihre beste Schreibzeit? Benutzen Sie den Computer oder Stift und Papier?



Am liebsten schreibe ich abends oder nachts, wenn ich die Zeit dazu hätte aber auch gerne den ganzen Tag lang. Nur leider kann ich mir diesen Luxus (noch) nicht leisten. Tagsüber sitze ich zwar auch am PC, gehe aber meinem Brotjob nach. Sobald ich dann aber für mich bin, setze ich mich gerne vor meinen Rechner, suche die passende Musik (das kann Stunden dauern) und dann wird wie wild in die Tasten gehauen. Was nicht heißt, dass ich nicht eine große Liebhaberin von Papier und Bleistift bin. Ich führe artig Tagebuch der Ideen & Gedanken und das geht (meiner Meinung nach) nur mit Papier und Stift. Vor allem im Urlaub schreibe ich ganze Büchlein voll, weil ich da Zeit und Muse für Gedanken habe. Manchmal entstehen dabei die schönsten Plots oder Figuren aus denen ich später ein Romankonzept bastele. Aber in meinem momentanen Alltag gestaltet sich das Schreiben als eine Abendbeschäftigung und das finde ich eigentlich auch sehr schön so.

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Die Neue vom Ex ...

Nein, ich empfinde keine tiefen Gefühle außer Freundschaft für meinen Ex-Freund. Wirklich nicht. Wir verstehen uns noch immer sehr gut, was vor allem unsere gemeinsamen Freunde verwirrt, aber wir mögen uns zu sehr als dass wir uns für immer aus dem Leben des anderen löschen lassen wollen. Umarmungen zur Begrüßung fallen uns leicht, immerhin hatten wir unsere Chance und es hat leider, oder Gott sei Dank, nicht funktioniert. Also bleiben wir Freunde. Das funktionierte in der Vergangenheit wirklich gut. Und dann, wie aus dem Nichts, stand sie plötzlich vor mir.

Seine neue Freundin. Hübsch, nett, sympathisch. Ich hasste sie sofort. Sie hat keine Ecken und Kanten, nichts woran ich mich stoßen und worüber ich mich ärgern kann. Sie malt in ihrer Freizeit Aquarellbilder, adoptiert Tigerbabies aus Afrika und ernährt sich gesund. Ich esse Fast-Food, schieße Fotos mit meinem Smartphone und adoptierte höchsten die Schimmelpilze in meinem Kühlschrank, den ich zu selten aufräume. Während sie ihr Geld für Greenpeace-Aktionen spendet, bestelle ich mir die neue Marc Jacobs Tasche im Internet. Nein, sie ist wirklich widerlich perfekt.

Es kommt noch schlimmer: alle meine Freunde mögen sie, weil sie nett ist. Weil sie so süß lacht und es keinen Grund gibt sie nicht zu mögen. Sofort wird sie von allen mit offenen Armen empfangen, in unseren Freundeskreis aufgenommen und bei Facebook geaddet. Ich mache weiterhin gute Miene zum bösen Spiel und lächele freundlich mit.

Wieso reagieren wir Frauen so auf die neuen Freundinnen unserer Ex-Partner? Kann es sein, dass wir selber zwar schon längst wieder in einer neuen Beziehung leben dürfen, der Ex-Freund aber bitte doch noch heimlich an uns hängen soll, weil diese Streicheleinheiten für unser Ego wichtig sind und uns gut tun?

Mein neuer Freund mag meinen Ex-Freund, sie verstehen sich, auch wenn sie unterschiedliche Fußballmannschaften favorisieren. Vielleicht würde ich sie nicht zu lange unbeaufsichtigt in einem Raum mit scharfen Gegenständen alleine lassen, aber im Großen und Ganzen kommen sie gut miteinander aus. Oder doch nicht? Wenn man mich mit der neuen Freundin meines Ex alleine lässt, dann bin ich höflich und nett, betreibe Smalltalk und habe ein angeschraubtes Lächeln im Gesicht. So will ich Größe demonstrieren, weil es mir ja so gar nichts ausmacht, dass sie jetzt das hat, was ich hatte. In meinem Inneren würde ich sie für ihre Nettigkeit und den guten Charakter am liebsten erdrosseln. Geht es meinem Freund mit meinem Ex vielleicht ähnlich? Ist er nur deswegen nett zu meinem Ex, weil er es sich nicht anmerken lassen will?

Ex-Freunde sollten der Vergangenheit angehören, ich weiß. Sie sollten vielleicht kein aktuelles Accessoire in unserem Alltag sein. Aber irgendwie trennen wir uns von manchen Dingen eben etwas schwerer. Deswegen entscheide ich mich für die Wahrheit und gestehe meinem Ex in einem stillen Moment, dass ich seine Neue nicht mag. Er lächelt mich an und sagt „Sie dich auch nicht.“ Wieso um alles in der Welt sollte man mich nicht mögen? Wieso sollte ausgerechnet sie mich nicht mögen? Ich war immer nett zu ihr, witzig, ich habe meinen Platz an sie abgeben und war stets höflich. Und genau deswegen, so meint mein Ex, würde sie mich nicht mögen. Ich wäre „zu perfekt“. Gott weiß, ich bin vom Perfektsein so weit weg von Tokio von London, aber sie würde das eben so empfinden. Soll ich beleidigt sein oder es als Kompliment auffassen? Egal. Frauen nehmen andere Frauen immer als Bedrohung wahr, daran wird sich nie etwas ändern. Während Männer offensichtlich bei einem Bier ihr Revier klar machen und so markige Sprüche wie „Fasst du meine Freundin an, breche ich dir deinen Kiefer.“ sagen, versuchen wir Frauen freundlich zu sein. Nun, vielleicht war ich lange genug zu nett. Bei unserem nächsten Treffen habe ich mich für die Männerversion entschieden und ihr knallhart gesagt „Wenn du meinem Ex das Herz brichst, ramme ich dir diese 8cm Stilettos in deinen Greenpeace-Arsch, verstanden?“

Das war vielleicht nicht ganz ladylike, aber jetzt müssen wir nicht mehr so tun, als wären wir Freundinnen, die sich gegenseitig die Haare kämmen. Ach so, 2 Monate später hat mein Ex sie in den Wind geschossen, weil sie zu nett war. Darauf ein Glas Sekt.

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Wie alt ist Ihre jüngste Figur? Wie alt ist Ihre älteste Figur? Welche sind Ihre jüngsten/ ältesten Figuren in Bezug auf deren Erschaffungszeitpunkt?

Wie die Zeit vergeht, da sind wir also schon bei Tag 5 der Blog-Challenge und noch halte ich mich tapfer. 25 Tage to go. Aber auch die werde ich mit Sicherheit zu Ende bloggen. Es kommt mir eigentlich sogar sehr gelegen, denn ohne eine solche Challenge würde ich meinem neuen Blog vielleicht viel zu lange fern bleiben. Aber Dank der vielen Fragen fühle ich mich motiviert über den Blog, das Schreiben und meiner Erfahrungen nachzudenken und eben zu schreiben. Also stellen wir uns der nächsten Frage: Wie alt ist Ihre jüngste Figur? Wie alt ist Ihre älteste Figur?


Wieder so ein tückischer Frage. Nun gut, die älteste Figur ist vermutlich Lisa in einem Drehbuch, ich beschreibe sie dort als 80jährige Frau und ehemalige Olympionikin. Ich habe nicht alle Figuren ad hoc im Kopf, aber ich bin mir relativ sicher, dass Lisa die älteste Dame in Club meiner Charaktere sein dürfte.
Der jüngste ist wohl Tobey, Hauptfigur meines Romans "Tobeys Summer", eine klassische Coming-of-age Story. Ich glaube ich beschreibe ihn als 13jährigen Jungen und zu einem späteren Zeitpunkt als knapp 30jährigen. Beide Figuren habe ich sehr gerne und habe viele Stunden mit ihnen in der jeweiligen Geschichte verbracht. Auf Tobey bin ich besonders stolz und kann es kaum erwarten Lisa "sprechen" zu hören. Alles zu seiner Zeit.

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Erzählen Sie etwas zu Ihrer ersten erfundenen Geschichte/ zu ihrer ersten erfundenen Figur?

Und wieder ein Tag mehr bei der Challenge, die ich unbedingt durchhalten will. Anders als die zahlreichen Diät-Versuche ... die heutige Frage lautet: Erzählen Sie etwas zu Ihrer ersten erfundenen Geschichte/ zu ihrer ersten erfundenen Figur?

Das liegt doch nun schon eine ganze Weil zurück. Ich versuche keine Jahreszahlen zu nennen um die Illusion meiner frischen 29 Jahre zu erhalten. Aber ich vermute ich war damals nicht älter als 13. So genau erinnere ich mich nicht mehr, aber es muss sich um eine junge Frau gehandelt haben, die in einer WG in Monte Carlo gelebt hat. (Wer um alles in der Welt lebt in MONTE CARLO in einer WOHNGEMEINSCHAFT?) Damals hielt ich das vermutlich für ungemein cool und angesagt. Naja, die 90er-Jahre eben. Auf jeden Fall ist diese junge Frau eine ziemlich coole Figur gewesen, offenbar hatte sie Geld (dann aber doch nicht genug, ich sage nur WG) und war unsterblich in einen ehemaligen Boygroup-Sänger verliebt, der aber vermutlich wieder nach Manchester ziehen würde, wenn sie ihm nicht bald ihre Liebe gestehen würde. Nun, sie tat es, er liebt, Happy-End. Ich würde sagen, kein Wunder, dass ich auch heute noch ein bisschen in besagten Boygroup-Sänger verliebt bin und mein Geld mit dem Schreiben von Lovestorys verdiene. Leider habe ich der Dame in der Story keinen Namen gegeben, aber heute würde ich sie Grace nennen. Vor allem in Monte Carlo ein passender Name für eine fiktive Figur.

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Wie finden Sie zu den richtigen Namen für Ihre Charaktere (und für fiktive Orte)?

Tag 3 der Blogger Challenge. Das ist wirklich gar nicht so einfach für mich, weil ich gerade am Wochenende versuche nicht zu viel Zeit vor dem Rechner zu verbringen. Freund, Sohnemann und Freunde wollen ja auch noch ein Stückchen von mir haben. Aber diese Challenge muss sein. Während also der (Zieh-)Sohn in die Fußballschuhe schlüpft, beantworte ich folgende (schwere) Frage: Wie finden Sie zu den richtigen Namen für Ihre Charaktere (und für fiktive Orte)?

Ich bilde mir ein gute Namen kommen zu einem Autor. Und zwar immer dann, wenn man nicht damit rechnet. Man belauscht unfreiwillig eine Unterhaltung in der Bahn oder dem Bus, man liest einen Artikel in dem ein bestimmter Name genannt wird oder man sitzt vor dem Rechner, schriebt und schreibt bis der Moment kommt, an dem man der Figur einen Namen geben muss. Und eine innere Stimme flüstert unbemerkt den perfekten Namen. Ich halte nicht viel davon Namen zu suchen, denn meistens findet man ja doch nicht die richte Lösung. Das ist wie wenn man als Frau Jeans kaufen will ... man findet nie was man will und ist genervt und schlecht gelaunt. Wenn man aber eigentlich nur die Freundin begleitet und plötzlich die perfekte Jeans gefunden hat, ist der Shoppingtag perfekt. So ist es auch bei der Namensfindung für Figuren.
Fiktiven Orten gebe ich gerne Namen die so klingen als würde ich selber dort gerne Urlaub machen.

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Wie viele Charaktere haben Sie bereits erfunden?

Tag 2 der Blogger-Challenge und diesmal eine wirklich gute Frage: Wie viele Charaktere haben Sie bereits erfunden?



Ich würde sagen das müssten inzwischen an die 100 Charaktere sein. Pro Buch mindestens vier, wenn nicht sogar mehr. Alle Serien-Figuren eingerechnet sind es bestimmt inzwischen 100 Figuren, denen ich ein Leben auf dem Papier geschenkt und wieder genommen habe. Gar nicht so einfach sich von einem Lieblingscharakter wieder trennen zu müssen.

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Welches ist Ihr Lieblingsprojekt (Lieblingswelt), an dem Sie gearbeitet haben und warum?

Wie gestern bereits angekündigt, geht es heute los mit der 30 Tage Challenge. Die heutige (erste) Frage lautet: Welches ist Ihr Lieblingsprojekt (Lieblingswelt), an dem Sie gearbeitet haben und warum?


Gar nicht so einfach sich zu entscheiden. Ich habe meine Anfänge am TV-Set als Drehbuchautorin gehabt und es hat mir nicht nur wahnsinnig viel Spaß gemacht für Figuren, die von wunderbaren Darstellern verkörpert wurden, zu schreiben. Es war auch unglaublich interessant die geschriebenen Sätze zu hören. Gesprochen, gespielt, gefühlt. Ich würde sagen, es war eine große Herausforderung für Figuren, die von vielen Menschen an den Bildschirmen gesehen und gemocht wurden, zu schreiben. Man wollte den Figuren gerecht werden, sie bei der Weiterentwicklung beobachten und mit ihnen als Drehbuchautorin wachsen. Meine Zeit als Drehbuchautorin für die ARD Jugendserie FABRIXX wäre daher meine Wahl. Natürlich habe von mir erfundene Figuren in meinen Romanen einen ganz besonderen Reiz, aber die Herausforderung für Serien-Rollen eine passende Stimme und Sprache zu finden war eine wunderbare Erfahrung.

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30 Tage über das Schreiben bloggen

Über Twitter bin ich auf eine interessante Aktion aufmerksam geworden. Deswegen folge ich meiner Autorin Kollegin Birgit Kluger bei dem Versuch 30 Tage über nichts weiter als das Schreiben zu bloggen. Die Fragen weiter unten werde ich nach besten Wissen und Gewissen beantworten. Hoffentlich gelingt mir das Ganze auch und ich verliere nicht den Mut. Vielleicht wollte ihr ja auch mitmachen? The more the merrier.

Hier die Fragen, die ich in den nächsten 30 Tagen beantworten werde:

  1. Welches ist Ihr Lieblingsprojekt (Lieblingswelt), an dem Sie gearbeitet haben und warum?
  2. Wie viele Charaktere haben Sie bereits erfunden? Schreiben Sie lieber aus weiblicher oder männlicher Sicht?
  3. Wie finden Sie zu den richtigen Namen für Ihre Charaktere (und für fiktive Orte)?
  4. Erzählen Sie etwas zu Ihrer ersten erfundenen Geschichte/ zu ihrer ersten erfundenen Figur?
  5. Wie alt ist Ihre jüngste Figur? Wie alt ist Ihre älteste Figur? Welche sind Ihre jüngsten/ ältesten Figuren in Bezug auf deren Erschaffungszeitpunkt?
  6. Wo schreiben Sie am liebsten und zu welcher Tageszeit ist Ihre beste Schreibzeit? Benutzen Sie den Computer oder Stift und Papier?
  7. Hören Sie während der Schreibarbeit Musik? Wenn ja, welche Art von Musik? Gibt es Songs, die Sie mit Ihrer Figur verbinden, die Sie an sie erinnern?
  8. Welches Genre bevorzugen Sie beim Schreiben/ beim Lesen?
  9. Wie kommen Sie zu Ihren Figuren? Beschreiben Sie den Schaffungsprozess der Charakterfindung.
  10. Beschreiben Sie die seltsamsten/ ungewöhnlichsten Situationen, in die Sie Ihre Figuren gebracht haben (auch Notizen zählen).
  11. Über welchen Ihrer Charaktere schreiben Sie am liebsten? Über welchen Ihrer Charaktere schreiben Sie ungern?
  12. Bei welcher Ihrer Geschichten haben Sie das Gefühl, einen wirklich guten Job gemacht zu haben? Haben Sie ein paar Randnotizen/ Schreibtipps dazu?
  13. Schreiben Sie lieber über fiktive oder reale Kulturen/ Menschen?
  14. Erstellen Sie Landkarten? Wenn ja, können Sie eine zeigen?
  15. Halbzeit! Gibt es einen Schriftsteller (Profi oder Hobbyautor), den Sie bewundern?
  16. Wenn Sie über romantische Beziehungen schreiben, wie weit gehen Sie da beim Erzählen?
  17. Welcher Ihrer Protagonisten ist Ihr Liebling und warum?
  18. Welcher Ihrer Antagonisten ist Ihr Liebling und warum?
  19. Hat sich schon mal eine Nebenfigur in Ihren Geschichten in den Vordergrund gedrängt? Wurde die Nebenfigur dann zur Hauptfigur? Warum ist das passiert?
  20. Welche Szenen schreiben Sie am liebsten?
  21. Hat eine Ihrer Figuren Kinder? Wie schreiben Sie Szenen aus Sicht der Kinder/ oder Szenen mit Kindern?
  22. Gibt es eine Szene zwischen Ihren Charakteren, die Sie nie geschrieben haben? Wenn ja, warum?
  23. Wie lange brauchen Sie im Durchschnitt für ein Projekt von der Planung bis zur fertigen Erstfassung?
  24. Wären Sie bereit, eine Ihrer Hauptfigur in der Geschichte zu töten, wenn es die Handlung verlangt? Welches war Ihre interessanteste Art und Weise, eine Romanfigur zu töten?
  25. Hat eine Ihrer Figuren Haustiere? Wenn ja, welches?
  26. Wie zeichnen Sie Ihre Charaktere? Beschreiben Sie eine Figur oder wenn Sie mit Bildern arbeiten, zeigen Sie uns eine Ihrer Figuren!
  27. Spielt das Aussehen Ihrer Figuren eine wichtige Rolle? Wie gestalten Sie das Aussehen einer Figur?
  28. Haben Sie schon einmal eine Figur mit körperlicher oder geistiger Behinderung entworfen? Erzählen Sie uns davon.
  29. Wenn Sie an einem Projekt arbeiten, wie oft denken Sie an die Handlung, die Figuren? Gibt es etwas, das Sie an Ihr Projekt oder an Ihre Figuren erinnert?
  30. Letzte Frage: Wählen Sie einen Schriftsteller aus und verraten Sie uns, was Sie an diesem Schriftsteller mögen und/ oder an seinen Charakteren gut finden.

Morgen geht es los!

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Fernbeziehung sucks ... right?

Da liest man Ratgeber, hört auf die Tipps und Meinungen aller enger Freunde und nimmt sich fest vor: ab 30 gibt es drei Dinge nicht mehr.

1) Kohlenhydrate nach 18 Uhr
2) Abstürze wegen dem unterschätzten Alkoholanteil in lustig klingenden Cocktails
3) FERNBEZIEHUNGEN

Jetzt feiere ich zum dritten mal meinen 29. Geburtstag und halte mich weder an gute Vorsätze noch an die oben genannte Liste. Hurra. Bei Punkt 1+2 kann ich nur mir selber die Schuld geben, aber an der Missachtung des 3. Gebotes bin ich nur partiell schuld. Man sucht sich ja nicht aus in wen und wann man sich verliebt, oder? Amor hat bisher doch auch nicht auf meine Anweisungen gehört, sonst wäre ich bereits Mrs Ryan Gosling. Aber nein, ich verliebe mich in einen wunderbaren Mann, der genau das ist, was ich mir immer gewünscht habe. Er engt mich und meine kreative Spinnerei nicht ein, er schaut sogar mit mir Sex and the City. Im Volksmund der DSDS-Generation nennt man ihn "Jackpot". Und dann klopft ein großartiges Jobangebot an die Tür und plötzlich lautet die Frage nicht mehr "Schatz, liebst du mich?" sondern "Schatz, liebst du mich auch noch wenn ich jetzt nach Stockholm gehe?"
Eine gute Frage. Die Liebe ist frisch, ebenso die Beziehung, das Vertrauen liegt noch bei einer guten 6.5 auf der Richterskala für Vertrauen in der Partnerschaft. Liebe ich ihn trotzdem? Tue ich. Fällt es mir leicht? Ja. Fehlt er mir? Unendlich. Da wir Menschen Gewohnheitstiere sind, gehörten sein Duft, das Aftershave im Bad, das benutzte Handtuch auf dem Boden und die leere Kaffeetasse in der Spüle bald zu meinen liebsten Anblicken in meiner kleinen Wohnung. Jetzt ist das alles nicht mehr da und meine Wohnung plötzlich gar nicht mehr so klein.
Wie schaffen es also Paare die Distanz zu überbrücken und trotzdem noch die Flamme der Liebe am Leben zu erhalten? Gibt es ein Patentrezept und wenn ja, kann es mir jemand mailen. Denn Martinis nach Feierabend und unzählige Wiederholungen meiner Lieblingsstaffel von Sex and the City sind nicht die Lösung.
Ich erspare euch die Details über Skype und die ideale Nutzung von Webcams ... aber ein Hoch auf die moderne Technik und SMS-Flatrates. Gemeinsames Einschlafen und Aufwachen mag zwar nicht unbedingt funktionieren, aber den Wecker muss ich mir nicht mehr stellen. Pünktlich zu meinem Tagesbeginn erhalte ich einen Anruf und die Stimme meines Süßen, der mich mit Motivationsprüchen bis ins Bad begleitet. In meinem Email-Postfach finde ich einen Link zu unserem "Song of the day", immer wieder eine Überraschung und eine neue Erinnerung. Die kann ich vielleicht nicht anfassen, aber sie berührt mich in meinem Herzen.
An den "Besuchswochenenden" unternehmen wir alltägliche Dinge, aber sie gewinnen an Bedeutung und steigen in der Wertschätzung. Vielleicht sollten wir andere Kleinigkeiten unseres Lebens auch aus dieser Sicht betrachten und nicht immer durch die Tage hetzen als wären wir dabei den Marathon unseres Daseins in Bestzeit zu beenden.

Ob es halten wird? Ich hoffe es. Versprechen kann ich nichts. Aber der heutige Song of the day lässt mich wieder wie ein verliebter Teenager durch den Tag wandern ... wieso also nicht?

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Buchrezension: Keine weiteren Fragen - David Nicholls

Wie vermutlich viele Frauen (und einige Männer) habe ich den Sommer an der Seite von Emma und Dex in "Zwei an einem Tag" verbracht. Habe mit ihnen gelacht, gelitten und geweint. Total begeistert von der Geschichte und den Figuren wollte ich erfahren, was hat der gute Herr Nicholls denn noch so zu bieten? "Zwei an einem Tag" war der dritte Wurf des Autors, also habe ich mich entschieden die beiden Vorgänger in der richtigen Reihefolge zu lesen.

"Keine weiteren Fragen" von David Nicholls.


Wir schreiben das Jahr 1985. Der aknegeplagte, tanzunerfahrene aber in allen Lebensbereichen lerneifrige Brian Jackson beginnt sein Studium mit glühendem Ehrgeiz: Endlich will er zu klassischen Konzerten gehen können und wissen, wann man klatscht, will wichtige Dinge sagen, exotische Speisen essen, die kaum essbar klingen, möchte mit schönen, einschüchternden Frauen schlafen, am liebsten bei Tag. Sein Hauptziel aber ist es, an Englands anspruchsvollstem FernseheQuiz teilzunehmen ... bis er sich verliebt.
Soweit so gut. Klingt vielleicht semi-spannend und ist es auch. Wäre da nicht der Humor in der Geschichte um Brian Jackson, der mit einer unvergleichbaren Sicherheit ein Fettnäpfchen nach dem anderen findet und zwingend ein Vollbad darin nehmen muss. Oft will man dem Underdog der Buchhelden die Hand auf den Mund pressen, nur um ihn am Weiterreden zu hindern. Aber kaum ist es ausgesprochen schämt man sich ein bisschen für den pickligen Frischling an der Uni für den man von Seite 1 Sympathie empfindet.
Wieso er sich in die bildhübsche und etwas arrogante Alice verliebt ist klar: er ist ein Kerl und sie eben bildhübsch. Mit der Figur der Alice habe ich mich als Leserin etwas schwer getan, ihr Sympathielevel hielt sich das ganze Buch über im unteren Drittel der Skala, aber man kennt das ja.
David Nicholls unabstreitbares Talent interessante und liebenswürde Figuren zu beschreiben, die dem Leser ans Herz wachsen ist schon in seinem Debütroman zu erkennen. Anders als "Zwei an einem Tag" hat dieser Roman allerdings immer mal wieder Hänger, die man fast überblättern will, es aber nicht tut aus Angst einen von Brians peinlichen Ausrutscher zu verpassen.
Für die Kenner von "Zwei an einem Tag" werden einige Beschreibungen der Figuren vielleicht bekannt vorkommen, aber wenigstens "klaut" Nicholls bei sich selbst und das ist dann wieder okay.

Das Ende (nein, ich nehme nichts vorweg) zieht sich für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr. Es gab einige Stellen an denen ich dachte "Das wäre ein gutes Ende", aber es folgten noch Seite um Seite. Am besten ihr macht euch euer eigenes Bild, denn empfehlenswert ist dieses Buch auf jeden Fall.
Von 5 Sternen gebe ich 4. (4 1/2 weil man der Figur Brian Jackson nicht wehtun will).

Viel Spaß beim Lesen.

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Flirten bei Minusgraden ...


Meistens hält sie einen bestimmten Abstand zu dem attraktiven Typen an der Bushaltestelle. Sie weiß, dass er seinen Kaffee mit Milch und Zucker trinkt, dazu eine Laugenstange isst und sich ab und an das Neon Magazin kauft. Mittwochs fängt sein Tag vermutlich später an, denn da erwischt sie ihn nie an der Bushaltestelle. Sie weiß all das über ihn, hat aber noch nie ein Wort mit ihm gewechselt. Trotzdem ist er ihr Highlight des Tages.
Wenn der Wecker um 6.30 Uhr den Schönheitsschlaf beendet, kann sie sich noch nicht vorstellen wie um alles in der Welt der Tag überstanden werden soll. Auch das warme Wasser der Dusche lässt ihre Stimmung nur minimal steigen. Aber der Gedanke ihn zu sehen, vielleicht sogar einen Blick zu erhaschen, das zaubert ein verschüchtertes Lächeln auf ihr müdes Gesicht.

Heute hat es unmenschliche minus 18 Grad und man kann nur seine klaren blauen Augen erkennen, so tief sind Mütze und Schal ins Gesicht gezogen. Auch sie hat heute auf die sexy Garderobe verzichtet und sich für dicke Fellstiefel, einen langen schwarzen Mantel, den Wollschal und Handschuhe entschieden. Ihre Mütze bändigt die schwarzen Locken mehr als sonst und sie atmet durch die Nase, zu kalt ist die Luft. Für gewöhnlich stehen sie nie so doch beisammen. Aber der kalte Wind, der durch die Stadt fegt, zwingt sie in den Hauseingang, wo er auch Zuflucht gesucht hat. Nur sie beide. Und der Wind. Seine rechte Hand hält den Kaffeebecher (bestimmt mit Milch und Zucker) fest umklammert, sonst ähnelnd seine Körperhaltung ihrer: steif und starr.
Sie werfen sich ein Lächeln zu, er macht einen kleinen Schritt zur Seite und räumt ihr etwas mehr Platz ein. Eng ist es trotzdem, was bei der Kälte aber nicht stört. Seine Schulter berührt ihre. Ist das zu nah? Was ist mit dem natürlichen Individualabstand, den jeder Mensch gerne einhält? Rückt sie ihm auf die Pelle?
"Ganz schön kalt heute Morgen, was?"
Seine Stimme klingt tief und rau, aber nicht unangenehm. Sonst hört sie ihn nur "Einen Kaffee zum Mitnehmen mit Milch und Zucker und eine Laugenstange bitte." sagen. Und nie spricht er sie an. Langsam dreht sie den Kopf, er sieht sie tatsächlich lächelnd an. Zumindest meint sie das unter seinem Schal erahnen zu können.
"Sehr kalt."
Etwas Besseres ist ihr nicht eingefallen.
"Es sollte Kältefrei geben."
Sie nickt. Er nickt. Besonders gut ist sie nicht im Flirten, das weiß sie. Aber bei dieser Kälte kann sie kaum klar denken. Obwohl sich in ihrem Inneren eine angenehme Wärme ausbreitet. Das Epizentrum dieser Wärmestrahlen scheint in der Herzregion zu liegen ... muss sie sich Gedanken machen?
"Du steigst am Marienplatz aus, stimmt's?"
Ja, das tut sie. Aber woher weiß er das? Achtet er darauf, wann sie aussteigt? Achtet er überhaupt auf sie? Wieder dreht sie ihm ihr Gesicht zu, diesmal lächelt er ganz sicher. Achselzucken.
"Ich sehe dich jeden Morgen hier stehen und ... naja ... du steigst immer am Marienplatz aus."
"Das stimmt."
Er nickt auf ihre schwarze Ledertasche, die sie fest an sich presst, als würde sie jeden Augenblick einen Taschendieb erwarten.
"Du magst Katzen."
Sie folgt seinem Blick und erkennt die kleine Plüschkatzen, die am Reißverschluss baumelt. Woher weiß er das alles?
"Mein Name ist Marc."
Er streckt ihr die Hand hin und obwohl es der kälteste Tag des Jahres werden soll, kann sie nur noch diese wohlige Wärme in sich spüren, als sie ihre Hand in seine legt ...

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Vorstellung ...

... Name: Grace. Geschlecht: Weiblich. Hobbies: Das geschriebene Wort. Wenn Autoren über sich selbst schreiben, neigen sie dazu Superlativen zu benutzen oder aber ihr Licht unter den Scheffel zu stellen. Die gesunde Mitte zu treffen ist ungefähr so, als würde man beim Dart das Bullseye treffen müssen.
Es gibt viel und nichts über mich zu sagen. Ich schreibe viel und gerne, ich schaue viel TV, ich lese Bücher deren Cover mich ansprechen und essen gerne Sushi. Alles andere kann und wird man hoffentlich in den folgenden Posts in diesem Blog lesen. Wie jeder fleißige Blogger freue ich mich über zahlreiche Leser und Liker, aber wenn es "nur" 5 Stück an der Zahl sein sollen, dann schreibe ich für dieses Publikum mit dem selben Enthusiasmus wie für ein ausverkauftes Theaterhaus.
Und damit ist auch schon genug über mich gesagt worden. Viel Spaß mit diesem Blog euch allen :)

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