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Ich kann alles ein bisschen, nichts so richtig. Zwischen Schuhen, Büchern und DVDs stapeln sich leere Kaffeebecher, die ich beim nächsten Gang zur Mülltonne entsorgen will. Ich blogge, weil ich sonst die Wiederholung von "Sex and the City" schauen würde.

Buchrezension: Keine weiteren Fragen - David Nicholls

Wie vermutlich viele Frauen (und einige Männer) habe ich den Sommer an der Seite von Emma und Dex in "Zwei an einem Tag" verbracht. Habe mit ihnen gelacht, gelitten und geweint. Total begeistert von der Geschichte und den Figuren wollte ich erfahren, was hat der gute Herr Nicholls denn noch so zu bieten? "Zwei an einem Tag" war der dritte Wurf des Autors, also habe ich mich entschieden die beiden Vorgänger in der richtigen Reihefolge zu lesen.

"Keine weiteren Fragen" von David Nicholls.


Wir schreiben das Jahr 1985. Der aknegeplagte, tanzunerfahrene aber in allen Lebensbereichen lerneifrige Brian Jackson beginnt sein Studium mit glühendem Ehrgeiz: Endlich will er zu klassischen Konzerten gehen können und wissen, wann man klatscht, will wichtige Dinge sagen, exotische Speisen essen, die kaum essbar klingen, möchte mit schönen, einschüchternden Frauen schlafen, am liebsten bei Tag. Sein Hauptziel aber ist es, an Englands anspruchsvollstem FernseheQuiz teilzunehmen ... bis er sich verliebt.
Soweit so gut. Klingt vielleicht semi-spannend und ist es auch. Wäre da nicht der Humor in der Geschichte um Brian Jackson, der mit einer unvergleichbaren Sicherheit ein Fettnäpfchen nach dem anderen findet und zwingend ein Vollbad darin nehmen muss. Oft will man dem Underdog der Buchhelden die Hand auf den Mund pressen, nur um ihn am Weiterreden zu hindern. Aber kaum ist es ausgesprochen schämt man sich ein bisschen für den pickligen Frischling an der Uni für den man von Seite 1 Sympathie empfindet.
Wieso er sich in die bildhübsche und etwas arrogante Alice verliebt ist klar: er ist ein Kerl und sie eben bildhübsch. Mit der Figur der Alice habe ich mich als Leserin etwas schwer getan, ihr Sympathielevel hielt sich das ganze Buch über im unteren Drittel der Skala, aber man kennt das ja.
David Nicholls unabstreitbares Talent interessante und liebenswürde Figuren zu beschreiben, die dem Leser ans Herz wachsen ist schon in seinem Debütroman zu erkennen. Anders als "Zwei an einem Tag" hat dieser Roman allerdings immer mal wieder Hänger, die man fast überblättern will, es aber nicht tut aus Angst einen von Brians peinlichen Ausrutscher zu verpassen.
Für die Kenner von "Zwei an einem Tag" werden einige Beschreibungen der Figuren vielleicht bekannt vorkommen, aber wenigstens "klaut" Nicholls bei sich selbst und das ist dann wieder okay.

Das Ende (nein, ich nehme nichts vorweg) zieht sich für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr. Es gab einige Stellen an denen ich dachte "Das wäre ein gutes Ende", aber es folgten noch Seite um Seite. Am besten ihr macht euch euer eigenes Bild, denn empfehlenswert ist dieses Buch auf jeden Fall.
Von 5 Sternen gebe ich 4. (4 1/2 weil man der Figur Brian Jackson nicht wehtun will).

Viel Spaß beim Lesen.

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1 Kommentare:

Julia hat gesagt…

Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen, es steht aber auf meiner Wunschliste, da ich das andere Buch auch toll fand!

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